Epochen
Stil-Epochen
Die hier aufgeführten Zinnartikel
wurden nach alten Vorlagen der jeweiligen Stilepochen
wurden nach alten Vorlagen der jeweiligen Stilepochen
originalgetreu hergestellt.
Gotik | Glatte gedrungene Formen mit meist breiter Standfläche, Grundkörper wenig unterteilt, neben bauchigen Trink- und Schenkgefässen wenig anderes Geschirr bekannt, Ornamentik fast nur auf Henkel-Verzierung beschränkt. | |
Renaissance | Anfangs stark mit figürlichen und ornamentalen Reliefs verziert, später glattere Grundkörper und breitrandige Teller vielfach mit reichen Gravierungen. Typisch z.B. das sogenannte "Nürnberger Edelzinn". | |
Barock | Glattere und strengere Formen, wenig verziert, z.B. mit eingeschlagenen Punzen-Mustern, Körper durch sparsames kräftiges Rippendekor unterteilt. | |
Rokoko | Formen ähnlich wie im Barock, jedoch leichter, beschwingter, mit verspielt welligen, unsymmetrischen Rippen, Gestaltung oft Silbergeschirr ähnlich. | |
Empire | Klassizismus und sogenanntes Louis-Seize mit härter wirkenden Konturen, zum Teil an die Antike angelehnt, von Frankreich her beeinflusst, mit Fries-Bändern, Akanthusranken, Eichenlaubkränzen, Perl schnüren, plastischen Frucht- und Blumengehängen verziert, teilweise bemalt. | |
Biedermeier | Grundkörper ähnlich wie im Barock und Empire, jedoch einfacher, ruhiger, fast keine Verzierungen, gediegenes Gebrauchsgeschirr. | |
Historismus | Auch Altdeutscher- oder Makartstil. Grundformen aus vielen Stilepochen, hauptsächlich der Renaissance entlehnt, meist überreich mit Relief-Ornamentik, oft figürlichen Darstellungen verziert. | |
Jugendstil | Körper oft unsymmetrisch, bildhafte leicht plastische Relief-Ausschmückung, naturalistisch nachempfundene Pflanzen- und Tiermuster, die oft als Griff oder Henkel aus der Form heraustreten. Gestaltung vielfach von namhaften Künstlern der Zeit. Typisch für diesen Stil ist das sogenannte Kayser-Zinn. | |
Gegenwart | Ab etwa 1920 sehr strenge, fast geometrische Formen, klare, sachliche, von der Funktion bestimmte Linien, sparsamste Ornamentik. Oberflächen manchmal unregelmäßig aufgeraute, einfachen Dreh-Dekor, durch verschiedenartige Farbtönungen (Hochglanz, Matt-Glanz, Schwärzungen) unterbrochene Flächen. |
Entnommen aus der Zinnfibel der Landesinnung des Zinngiesser Handwerks für Bayern und Baden-Württemberg.